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14:30–16:00 Theater am Werk/Kabelwerk, Probebühne groß
Gesellschaftsspiel

Daniel Cremer wills wissen: wie sprechen wir so, dass alle etwas verstehen?

Einfach über Theater sprechen

Das Theater ist unsere Arbeit. Das Theater ist auch unsere Leidenschaft. Wir haben meistens einen guten Grund, warum wir Theater machen. Darum wollen wir, dass möglichst viele Menschen zu uns ins Theater kommen. Wir wollen, dass es weniger Hindernisse gibt. Wenn wir darüber sprechen, dann können das nicht immer alle verstehen. Können wir auch anders sprechen? Ganz klar und einfach? So dass es alle verstehen?

Daniel Cremer will das ausprobieren. Darum hat er sich ein Spiel überlegt: Wir spielen, dass wir eine Tagung sind. Zuerst sprechen wir in kleinen Gruppen an einem Tisch. Danach sprechen wir auf einer Bühne miteinander. Die Regel ist: es darf nur Einfache Sprache gesprochen werden. Lina Maisel und Iris Kopera sind als Expertinnen für Einfache Sprache dabei.

Daniel Cremer © Christian Kleiner

Der Regisseur und Performancekünstler Daniel Cremer (Jahrgang 1983) ist Sohn eines Polizisten und einer Verkäuferin. Er machte seine ersten Theatererfahrungen auf dem Wohnzimmerteppich seiner Großeltern in Mönchengladbach, beim Nachspielen des ZDF Fernsehgartens. Im Alter von 6 Jahren freundete er sich mit den Kindern eines Orchestermusikers an. Der Vater seiner Freunde ermöglichte ihm seinen ersten Opernbesuch und machte sich über Daniels Klassenzugehörigkeit lustig. Auf Basis dieser Erfahrungen beschloss er, es allen zu zeigen und Regisseur zu werden. Nach einer Affäre mit dem Partner eines Schauspielers begann er vor 20 Jahren seine Theaterlaufbahn als Regieassistent am Schauspiel Köln.

Er gewann später einen Preis und wurde zu Festivals eingeladen. Viele von seinen Stücken sind auf „Fremdsprache“, einer Sprache, die niemand versteht. In dieser Spielzeit brachte er als Regisseur unter anderem das Stück „Die Schule der Liebenden” heraus, zusammen mit dem Ensemble des inklusiven Theaters HORA in Zürich, Videokünstler*in melanie bonajo und Co-Regisseurin Yanna Rüger. Außerdem zeigt er mit „Like a prayer” eine neue Soloshow, die von der Komischen Oper Berlin produziert wurde. Aktuell arbeitet er im Auftrag eines deutschen Theaters an einer Klassikerinszenierung in Leichter Sprache.

Iris Kopera ist Selbstvertreterin und Expertin in eigener Sache. Sie beteiligt sich in verschiedensten politischen Arbeitsgruppen. Zum Beispiel: Bei der Interessens-Vertretung von Menschen mit Behinderungen oder dem Forum Selbstvertretung des Österreichischen Behinderten-Rates. Sie leitet auch Workshops an verschiedenen Universitäten. 2017 hat sie die Ausbildung zur Peer-Beraterin gemacht. Iris bietet Beratungen und Zukunfts-Planungen an. Daneben ist Iris Moderatorin, Künstlerin, Portrait-Malerin und Schauspielerin.

Lina Maisel ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin. Nach dem Studium in Wien und Hamburg sammelte sie Erfahrungen im Journalismus und der Öffentlichkeitsarbeit. Da ihr die Arbeit mit Menschen fehlte, absolvierte sie daneben noch ein Psychologiestudium in Wien. Heute arbeitet sie als Unterstützungs-Person für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Zudem ist Lina zertifizierte Übersetzerin für Leichte Sprache. Sie übersetzt Texte in Einfache und Leichte Sprache. So werden Texte barriere-frei und mehr Menschen zugänglich.

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