Anna Gschnitzer setzt sich auf immer wieder überraschende Weise mit hochaktuellen Diskursen auseinander. Dabei liegen ihr Aspekte des Themas „Klassismus“ besonders am Herzen. Schon in „Einfache Leute“ (UA 2021, Staatstheater Mainz) fragt sie: „Inwieweit bestimmen die Verhältnisse, in die wir hineingeboren werden, unsere Zukunft?“ Ihr Stück „Fallen“ wurde mit dem Publikumspreis des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik ausgezeichnet. In „Die Entführung der Amygdala“ (UA 2024, Theaterhaus Jena) hat sie zuletzt drastisch und humorvoll die strukturelle Überforderung einer jungen Mutter zwischen Care-Arbeit, Erwerbstätigkeit und alltäglichem Wahnsinn untersucht. „Capri“ entstand als Auftragswerk für das Schauspielhaus Wien, (UA Mai 2024, Regie: Valerie Vogt). Darin begeben sich Mutter (eine pensionierte Pflegearbeiterin) und Tochter (eine Aufsteigerin) auf einen schrägen Roadtrip Richtung Amalfi-Küste. Die Überwindung von sozialer Ungleichheit als Komödienstoff?
In Kooperation mit dem Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage
Martina Grohmann © Soju Studio
Martina Grohmann, geboren 1972, studierte Theaterwissenschaft an der Universität Wien. Danach war sie Produktionsleiterin beim steirischen herbst. Ab 2000 Dramaturgin für Schauspiel u. a. am Staatstheater Kassel, am Theater Heidelberg, wo sie die Spielstätte für zeitgenössische Dramatik zwinger1 leitete, sowie am Theater Basel und am Schauspiel Frankfurt. Mit Marie Bues ab 2013 Leitung des Theater Rampe in Stuttgart. Das Theater Rampe wurde für sein Programm als „Stadttheater neuen Typs“ 2019 mit dem deutschen Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet. Martina Grohmann ist Teil des Vorstands bei D/Arts – Projektbüro für Diversität und urbanen Dialog und ab 2023/24 Mitglied der Leitungsgruppe am Schauspielhaus Wien.
Anna Gschnitzer © Alina Reisenthel
Anna Gschnitzer, geboren 1986 in Innsbruck, aufgewachsen in Südtirol, lebt und arbeitet derzeit in München. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften und am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Mitarbeit als Autorin an verschiedenen Performance- und Theater-Projekten, u. a. „Ponys. Eine Aufladung“ und „Modellsimulation mit Pfau“ am Theater Rampe, Stuttgart sowie 2022 „Leaving Carthago“ am Theaterhaus Jena. Ausgezeichnet u. a. mit dem Jahresstipendium der LiterarMechana. Ihr Stück „FALLEN“ wurde mit dem Publikumspreis des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik ausgezeichnet. „Einfache Leute“ war für den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2021 nominiert und gewann dort den Publikumspreis.
Bastian Häfner © privat
Bastian Häfner, geboren 1976, Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik an der Humboldt-Universität in Berlin und der University of Toronto. Während des Studiums Tätigkeiten als Dramaturg an diversen Theatern und in der freien Szene in Deutschland und Kanada. Nach Stationen als Lektor beim Theaterverlag Pegasus/Verlag Autorenagentur und von 2010 bis 2017 beim Rowohlt Theater Verlag in Hamburg, seit April 2017 Leitung des Schauspielbereichs beim Verlag Felix Bloch Erben, Berlin.
Valerie Voigt studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften sowie Philosophie in Wien. Seit 2017 ist sie als Regisseur*in tätig. In ihren Inszenierungen widmet Voigt sich der neuen Dramatik und der Zusammenarbeit mit Autor*innen. Ihr Debüt „drei sind wir“ am Burgtheater wurde mit dem Nachspielpreis beim Heidelberger Stückemarkt ausgezeichnet und zu den Autorentheatertagen nach Berlin eingeladen. Voigt war Preisträger*in beim Nachwuchswettbewerb des Theaters Drachengasse. In ihren Inszenierungen setzt sie Akzente mit modernen musikalischen Konzepten in Verbindung mit Tanz. Des Weiteren arbeitet sie als beratende Regisseur*in für den Retzhofer Dramapreis und das Drama-Forum Graz. Valerie Voigt inszeniert u. a. am Schauspielhaus Wien, Burgtheater, Theater Drachengasse, Landestheater Linz.