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14:30–16:00 Theater am Werk/Kabelwerk, Saal unten
Impuls und Gespräch

Impuls Facts von Ulrike Kuner. Es erzählen: Nadja Brachvogel, Frans Poelstra, Otmar Wagner

Für immer jung: Alter(n) in den darstellenden Künsten

Warum hat die Freie Szene den Anschein ewiger Jugend? Welche strukturellen Veränderungen braucht es, um sich das Älterwerden in Theaterberufen leisten zu können? Können nur die ihre Existenz darin bestreiten, die in geerbten Eigentumswohnungen leben? Wessen Arbeiten/Sichtbarkeiten fehlen, weil sich Künstler*innen kontinuierlich einträglicher Erwerbsarbeit zuwenden müssen? Wie umgehen mit jahrzehntelangem Produktionsdruck? Wie steht es um das Verhältnis von Konkurrenz und gegenseitiger Inspiration zwischen Alt und Jung? Innovation über 50 – geht das, gibt’s das? Drei Künstler*innen der Freien Darstellenden Kunstszene erzählen über ihre Arbeiten zum Thema bzw. kommen ins Gespräch zu diesen Fragen, die auch ganz direkt mit ihren künstlerischen Arbeitsbiografien verbunden sind.

Einen Input zum Thema mit Zahlen und Fakten gibt Ulrike Kuner, Geschäftsführerin der IG Freie Theaterarbeit und Präsidentin des europäischen Dachverbands EAIPA, die über Ergebnisse der Umfrage über Altersvorsorge und -pension von freien darstellenden Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen in Österreich und auch über Erkenntnisse des Forschungsprogramms „Systemcheck“ des Bundesverbands Freie Darstellende Kunst aus Deutschland berichten wird.

Nadja Brachvogel © privat

Nadja Brachvogel ist Theaterproduzentin, Regisseurin, Performerin und Schauspielerin. Sie war vierzehn Jahre als freie Schauspielerin an verschiedenen Bühnen tätig, u.a. Fränkisch-Schwäbisches Städtetheater, Jüdisches Theater Austria, Schauspielhaus Graz, uniT Graz, Kulturzentrum bei den Minoriten, Theater am Ortweinplatz, Projekttheater Vorarlberg, Vorarlberger Landestheater. Sie ist Mitbegründerin und in der künstlerischen Leitung der Theatergruppe Follow the Rabbit. Im Jahr 2020 hatte sie ein spätes Debüt mit ihrer ersten Regiearbeit „HE FOR SHE“. Weitere Inszenierungen folgten, wie „KOHLHAAS – MORAL HIGH GROUND“ (in Co-Regie mit Martin Brachvogel) und „DIE INNENWELT DER AUSSENWELT DER INNENWELT“ von Peter Handke, sowie „AHNFRAUEN“ (eine Produktion von Die Rabtaldirndln, Nestroy-Preis für beste Off-Theater Inszenierung 2023).

Ulrike Kuner @ David Payr

Ulrike Kuner: Abschluss an der Universität Wien, Erfahrung in Produktionsleitung und Projektmanagement bei großen internationalen Festspielen und Häusern. Ulrike Kuner entwickelte und managte erfolgreich EU geförderte Projekte wie z.B. modul-dance (2014-2014) und EDN – European Dancehouse Network (gefördert seit 2014). Seit September 2017 ist sie Geschäftsführerin der IG Freie Theaterarbeit, 2018 wurde sie Präsidentin des neu gegründeten Dachverbands EAIPA – The European Association of Independent Performing Arts.

Otmar Wagner © privat

Otmar Wagner, geb. 1966, hat Angewandte Theaterwissenschaft an der Universität Gießen und Objekttheater an der Hogeschool voor de Kunsten Amsterdam studiert. Seit 1992 arbeitet er als freischaffender Performancekünstler, Bühnenbildner, Darsteller, Dramaturg und Regisseur. Daneben entwickelt er Hörspiele, Objekte und Installationen, und lehrt derzeit Performance-Theorie an der Kunstuni Graz. Neuere Arbeiten, in denen er das Altern thematisiert hat, waren u.a.: „KRANK IN EUROPA“ (Multimedia-Konzert-Performance, 2019), „KABINETT DER ERSCHÖPFUNG“ (Rauminstallation & Performances, 2022), „FIT FOR FUTURE oder HYPER HYPER oder MELANCHOLIA“ (Theater-Performance, 2023)

Frans Poelstra, geboren 1954 in Amsterdam, lebt in Wien. Im 17. Jahr begann er als Theatertechnikerin zu arbeiten. In 1984 schloss er sein Studium an der Theaterschule (SNDO) in Amsterdam ab. Nach seinem Studium lag am Anfang sein Hauptaugenmerk auf Tanz-/Musikimprovisation mit u.a Katie Duck, David Zambrano, Sasha Waltz. Seit 1988 verbindet ihn eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Choreografen/Performer Mark Tompkins.1997/1998 lebte er in Lissabon und arbeitete dort mit der Choreografin Vera Mantero. Im Jahr 2003 gründete er zusammen mit dem Autor/Performer/Dramaturg Robert Steijn „united sorry“, sie zeigten ihre Arbeiten (zB. “Frans Poelstra, his Dramaturge and Bach”) auf Festivals und in Galerien in Europa und den Vereinigten Staaten. 2004 zog er nach Wien, wo er als freischaffender Künstler arbeitet. Seitdem arbeitete und arbeitet er mit lokalen Künstlern an vielfältige Projekten zusammen. Letzten Herbst mit Theater im Bahnhof (Graz), wo er gemeinsam mit Monika Klengel die Aufführung „Herbstfest am Land“ inszenierte. Derzeit arbeitet er mit dem Künstler Michikazu Matsune zusammen (Premiere in Impulstanz) und das Künstlerpaar Karin Pauer und Aldo Giannotti für einer Ausstellung im Kunstforum Wien (Juni 2024). Zusammen mit Vera Rosner und Elisabeth Löffler ist er künstlerischer Leiter des inklusiven Kunst-Schulprojekts „Mellow Yellow“ (https://www.mellowyellow.at)

Er hat Workshops an verschiedenen Institutionen in Europa gegeben, darunter SNDO-Amsterdam, Tanzquartier Wien, CCN-Montpellier, CNDC-Angers, HZT-Berlin und Theater Academy Helsinki.

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